Klimaschutz, Umweltschutz, Müllvermeidung und Nachhaltigkeit sind nicht nur Themen, die die Großen in der Politik
betreffen, auch in der Schule stehen diese Themen immer wieder auf dem Stundenplan. Bereits seit einigen Jahren hat die Mittelschule Maroldsweisach deshalb einen Trinkwasserspender, der
Einmalverpackungen von Getränken zu vermeiden hilft, und ist an das mit erneuerbaren Energien betriebene Nahwärmenetz der Gemeinde angeschlossen.
Schuljahr 2022/2023
Auch kleinere Projekte zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden regelmäßig umgesetzt. Im laufenden Schuljahr 2022/23 wurden nun zwei weitere Kleinprojekte mit den fünften und sechsten Klassen durchgeführt.
Nisthilfe für Ohrenhöhler
Mit viel Freude haben die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse gemeinsam mit ihrer Lehrerin Ulrike Seiler im Fach Werken und Gestalten eine Nisthöhle für Ohrenhöhler getöpfert und anschließend mit Stroh ausgestopft. Zuhause im eigenen Garten wurden die Nisthilfen in die Obstbäume gehängt und dienen so den wertvollen Nützlingen als Unterschlupf. Denn – auch das lernten die Schülerinnen und Schüler im Zuge des Projektes – Ohrenhöhler oder eigentlich Ohrenkneifer oder -würmer sind nämlich gar keine ekligen Krabbeltierchen, sondern dem Gärtner ein nützlicher Untermieter. Sie fressen Schädlinge wie verschiedene Baumpilze, Blattläuse oder auch die Eier und Maden von Apfelwickler und Gespinstmotten und sorgen so für gesündere Obstbäume und eine gute Ernte im heimischen Garten.
Stoffbeutel für den Pausenverkauf
Nützlich und gut für die Umwelt sind auch die Stoffbeutel, die die 6. Klasse genäht hat. Bereits seit vielen Jahren kommt die Bäckerei Kaiser aus Heldburg an vier Tagen die Woche zum Pausenverkauf an die Schule und die Schülerinnen und Schüler nehmen diese Möglichkeit gerne an. Dabei ist ihnen jedoch eines aufgefallen: die Papiertüten, in welchen belegte Brötchen oder Muffins eingekauft werden, landen nach wenigen Minuten im Abfalleimer und werden nicht mehr gebraucht. Vermeidbarer Müll also finden die Sechstklässler und ihre Lehrerinnen Julia Appel und Ulrike Seiler, weshalb einige Stunden Nähzeit im WG- Unterricht investiert wurden. Die entstandenen Brotzeitbeutel aus Wachstuch sind wasch- und wiederverwendbar und können natürlich nicht nur in der Schule für den Einkauf beim Bäcker genutzt werden.
2023 und 2024
Erste Auszeichnung der MS Maro
mit dem Siegel
"Umweltschule in Europa"
Schuljahr 2024 / 2025
Baumpflanzaktion der Mittelschule Maroldsweisach
Einem besonderen Projekt widmete sich in der Woche vor Weihnachten die 5. Klasse der Mittelschule Maroldsweisach. Auf einer aufgrund eines massiven Borkenkäferbefalls freien Fläche im Walddistrikt Lindach zwischen Allertshausen, Ermershausen und Maroldsweisach pflanzten die 14 Schülerinnen und Schüler der Klasse insgesamt über 200 neue Bäume. Damit das Rehwild bei den jungen Pflanzen nicht die Spitze abbeißt und die jungen Setzlinge Ruhe zum Wachsen haben, wurde die Fläche vorher eingezäunt.
Der Walddistrikt Lindach gehört zu den Wäldern der Bayerischen Staatsforsten und wird als Teil des Forstreviers Ebern von Förster Daniel Sommer gepflegt und bewirtschaftet. Er und vier weitere Mitarbeiter des Forstbetriebes Bad Königshofen (BaySF) leiteten die Kinder an und unterstützen bei der Pflanzung. Mit einem speziellen Pflanzspaten (Hohlspaten) wurden in Teamarbeit die Pflanzlöcher ausgehoben, welche so tief sein mussten, dass keine der empfindlichen Baumwurzeln beim Pflanzen umgebogen wird. Bei dem doch recht harten und lehmigen Boden durchaus ein Kraftakt, bei welchem Kinder wie Erwachsene trotz der kühlen Temperaturen ins Schwitzen kamen.
Bis zum Sommer 2024 stand auf der nun neubepflanzten Fläche noch dichter Wald aus über 60-jährigen Fichten. Diese waren aufgrund des Borkenkäfers, der in den letzten Jahren schon vielen Wäldern Probleme bereitete, abgestorben und wurden abgeerntet. Die vermutlich als Folge des Klimawandels geringen Niederschläge der letzten Jahre machten es den Fichten nicht leicht, sich mit ausreichender Harzproduktion gegen einen Borkenkäferbefall zu schützen. Damit wir auch in Zukunft vitale Wälder in Bayern haben, die mit dem wärmeren und trockeneren Klima zurechtkommen, müssen teilweise neue Baumarten, vor allem Laubbaumarten, auf den Kahlflächen gepflanzt werden.
Im Lindach wurden und werden deshalb verschiedenste Arten gepflanzt, z.B. Feldahorn, Speierling, Flatterulme, Weißtanne, Stieleiche, Wildbirne, Wildapfel, Douglasie, Vogelkirsche, Esskastanie, Winterlinde, Spitzahorn, Walnuss, Elsbeere usw.
Die von den Kindern verpflanzten Baumarten Feldahorn und Speierling sind beides bereits einheimische Baumarten. Der bei uns eher weniger verbreitete Speierling, wächst recht langsam, verträgt aber sehr gut auch wärmeres und trockeneres Klima. Sein Holz hat eine sehr schöne fast rötlich schimmernde Farbe, weshalb ein dicker, astfreier Stamm sehr wertvoll sein kann und von Schreinern und Drechslern gern verarbeitet wird. Der Feldahorn kommt häufig an Waldrändern oder Feldgehölzen vor und wird nicht ganz so hoch oder dick wie beispielsweise eine Fichte. Wenn ein Feldahorn jedoch gut gepflegt wird und immer genug Licht hat, kann er ein schöner stattlicher Baum werden. Auch er mag gerne wärmere Temperaturen und kommt mit Trockenphasen wesentlich besser zurecht als die Fichte.
Mit dieser Aktion hofft die Mittelschule Maroldsweisach einen Beitrag zum Fortbestand der heimischen Wälder geleitet zu haben. Da die Fläche nicht weit vom Schulstandort entfernt liegt, können die Kinder auch in Zukunft beobachten, wie sich „ihr“ Wald entwickelt und wächst.
Mittelschule Maroldsweisach
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